Alla helgons dag entspricht dem deutschen Feiertag Allerheiligen. Doch während wir in Deutschland Allerheiligen nur in ausgewählten Bundesländern, dafür aber stets am 1. November feiern, ist Alla helgons dag in Schweden ein landesweiter Feiertag. Leider fällt dieser jedoch immer auf einen Samstag zwischen dem 31. Oktober und dem 6. November. Ein arbeitsfreier Tag ist er für die meisten Menschen somit nicht.
Warum feiert Schweden Allerheiligen?
Alla helgons dag ist ein römisch-katholisches Hochfest zu Ehren sämtlicher Heiligen – der bekannten und der unbekannten. Seit dem Mittelalter ist der Feiertag als „Allhelgonadagen“ ein fester Bestandteil der schwedischen Kirche und wurde anfangs auch, wie heute noch in Deutschland, am 1. November gefeiert.
Ein Feiertag wandert durch den Kalender
Im Jahr 1772 wurde Allhelgonadagen als Feiertag abgeschafft und dafür der Alla helgons dag eingeführt, der von nun an immer am ersten Sonntag im November gefeiert wurde. Sicher hängt dieser Beschluss mit der schwedischen Verfassung zusammen, die im selben Jahr in Kraft trat. Dort wurde unter anderem festgehalten, dass die Religion der Könige, Beamten und Untertanen in Schweden der evangelisch-lutherische Glaube sein soll.
Im Zuge der schwedischen Feiertagsreform von 1953 zog der Feiertag abermals um. Die Menschen forderten damals mehr arbeitsfreie Feiertage im Herbst, weshalb der Feiertag auf einen Samstag gezogen wurde (damals war der Samstag ein regulärer Arbeitstag). Seitdem wird Alla helgons dag in Schweden am Samstag zwischen dem 31. Oktober und dem 6. November gefeiert.
Halloween und Allerheiligen
Aufgrund dieser Verschiebung können Halloween und Allerheiligen auf denselben Tag fallen – so geschehen im Jahr 2020. Dann kann es passieren, dass Kinder schon am 30. Oktober nach Süßem oder Saurem fragen. Zum einen, weil das der Tag vor (dem schwedischen) Allerheiligen ist und zum anderen, um die beiden doch recht unterschiedlichen Anlässe von einander zu trennen.
Wie begehen die Schweden Alla helgons dag?
An dem Feiertag gedenken die Schweden ihre Verstorbenen. Sie pilgern zu den Gräbern ihrer Lieben und zünden dort für sie eine Kerze an. Je mehr Kerzen erleuchten, desto eindrucksvoller ist das Bild, das dabei entsteht. Ein ganzer Friedhof verwandelt sich binnen weniger Stunden in ein riesiges Lichtermeer.
Am Allerheiligen-Wochenende werden auch in den Kirchen tausende Kerzen angezündet. Einige der Kerzenständer sehen aus wie eine Kugel und symbolisieren Hoffnung für die Welt. Die Idee zu diesen Kerzenständern entstand 1968 bei einem Treffen in Uppsala, an dem auch Martin Luther King teilgenommen haben soll.